Sonntag, 23. November 2008

Wenn wir Ösis eins können, dann Dokus produzieren (Des Eintrags erster Teil)

Erwin Wagenhofer, Regisseur des Erfolgsfilms We feed the World hat wieder zugeschlagen.

Let's make money zeigt, was mit unserem Geld geschieht und verfolgt es nach Afrika, Indien, Spanien und auch nach Washington DC, wo die Weltbankgruppe ihren Hauptsitz hat. Anstatt bloß auf der Bank zu liegen, wird es nämlich in den globalen Markt eingespeist und arbeitet dort. Oberstes Ziel ist es, das Geld zu vermehren, koste es was es wolle. Eines ist jedoch klar: Als Gewinner steigen eher die großen Fondsmanager als die afrikanischen Plantagenarbeiter aus.

Nicht minder als in We feed the World rechnet Wagenhofer auch in seinem zweiten Streich mit der profitorientierten modernen Gesellschaft ab. Dabei muss kaum kommentiert werden, die Bilder sprechen für sich. Wieder Material, das Unfassbares auf die Leinwand bringt und bestimmt noch für Diskussionsstoff sorgt.

Was ich aber hervorstreichen will, ist, dass Wagenhofer keinesfalls der einzige Österreicher ist, der mit diesem Talent gesegnet wurde. Unbedingt zu erwähnen wären da ja noch Michael Glawogger (Megacities) oder Hubert Sauper (Darwin's Nightmare) und einige andere, welche uns eine Vielzahl an Auszeichnungen bei internationalen Filmfestivals eingebracht haben...aber dazu mehr in "des Eintrags zweiter Teil"

Freitag, 21. November 2008

Kunst, bleib frei!

Nun ist es schon fast ein Monat her, dass der "Skandalbeitrag" der Kabarettisten Stermann und Grissemann zu Jörg Haiders Tod ausgestrahlt wurde. Und noch immer ist keine Beruhigung in Sicht. Der Kärntner Stolz ist noch immer geknickt, zumindest der des Kärntner BZÖs.
Dem ORF solle in Zukunft verboten werden, derart pietätlose Sendungen auszustrahlen.

"Wenn man die Kärtner Volksseele verletzt, dann hat die Kunst ihre Grenzen!" so Kärtner BZÖ Chef Uwe Scheuch. >>Interview im Standard

Aber dürfen Politiker der Kunst Grenzen setzen, solange keine Gesetze überschritten werden? Eine Meinungsumfrage, durchgeführt von Kollege Imre und mir in der Innenstadt Graz, sollte die Frage beantworten (im zweiten Teil der Sendung AUFstrich auf Radio Helsinki am 21.11.2008):

Aufzeichnung

Fazit: Zu meiner Erleichterung hat der Großteil der befragten Grazer gemeint: "Nein, die Politik darf die Kunst nicht einschränken!"

Sonntag, 9. November 2008

Das Terminator-Syndrom

Wir schreiben das Jahr 2008, 5. November, Barack Obama wurde zum Präsidenten der Vereinigten Staaten Amerikas gewählt!

Das konnte nicht einmal mehr unser Arnie verhindern, der für die Republikaner kurz vor der Wahl noch einmal auftanzte. Sprüche wie "österreichische Bodybuilder wählen John McCain" oder "Ich habe meine Heimat vor 40 Jahren verlassen, weil der Sozialismus alle Gelegenheiten umgebracht hat" hatten wohl keine so große Wirkung. Gott sei dank. Und gesegnet sein der Name UPC Arena.

Apropos Arnold. Im Sommer 2009 kommt ja "Terminator Salvation", der 4. Teil, in die Kinos. Arnie darf als Gouverneur nicht mehr den T-800 spielen, aber wer soll ihn ersetzen? Wieder ein Bodybuilder. Den Zusammenhang versteh ich ja noch. Aber wieder ein Österreicher?? JA! Roland Kickinger.

Was hat es mit der Wahl des T-800 auf sich? Warum hat Österreich eine Vormachtstellung auf diesem Gebiet in den USA? Und folgende Fragen: Wird Kickinger auch einmal in die Politik gehen? Gouverneur werden und seine Heimat schlechtreden? Wird er eines Tages ebenfalls mit schlechten Sprüchen die Republikaner vertreten? Österreichische Bodybuilder wählen ja angeblich McCain. Genug der konfusen Zukunftsvisionen.

Ich blicke jedenfalls erfreut einer Regierungsperiode Obamas und einer vielleicht nicht ganz so umwerfenden Terminator Fortsetzung entgegen.

Hier noch zwei zu vergleichende Videos zu Arnold Schwarzenegger:

Gouverneur vs Conan, der Barbar

Freitag, 7. November 2008

Popularbeschwerde gegen ORF

Jetzt hat der ORF eine Popularbeschwerde am Hals. Ausschlaggebend die Sendung "Willkommen Österreich", welche sich in ihrer 50. Sendung am 23. Oktober mit dem Tod Haiders auseinandergesetzt hat. Ein "Anti-Kärnten Programm" benennt es das BZÖ und möchte Beschwerde beim Bundeskommunikationssenat des ORF einreichen. Um das tun zu können sammelt es bereits fleißig Unterschriften.

Zensiert die freie Meinung und legt dem individuellen Verständnis von Humor Ketten an!

Bestimmt war die Sendung zum Thema Haider gewagt und grenzwertig und Stermann und Grissemann konnten mit einer solchen Reaktion durchaus rechnen, wie auch ich schon fest damit gerechnet habe (traurigerweise)...aber so tragisch das Ableben eines Menschen auch ist, wievielen Leuten haben die beiden an diesem Abend aus der Seele gesprochen, nach den unzähligen unmöglich kitschigen Schlagzeilen und den unqualifizierten Wortmeldungen seitens Petzner??

Wieviele niveauvolle Sendungen hat das österreichische Fernsehen eigentlich noch? der ORF oder ATV?? Meiner Meinung nach nicht so viele... Willkommen Österreich ist da noch ein Juwel unter den 'bildenden' Unterhaltungssendungen! Prädikat Wertvoll. Und so sehr das BZÖ auch verletzt sein mag, hoffe ich, dass es mit seiner Unterschriftensammlung und dem Gang zum Senat nichts erreichen wird!

Denn andernfalls sag ich dem Niveau im österreichischen Fernsehen und der freien Meinungsäußerung und -bildung ade!

Und hier die Sendung, die die Geister scheiden ließ:

VIDEO

Achja, um auch gleich ans Thema 'Der österreichische Film' zu knüpfen: Wer Stermann und Grissemann genauso liebt wie ich, sollte sich den Film 'Immer nie am Meer' nicht entgehen lassen!

Dienstag, 4. November 2008

Österreich.Kult.Kultur

Also für mich ist Hollywood schon lange nicht mehr DAS Filmmonopol - und das liegt nicht nur an der englischen, französischen oder deutschen Filmindustrie oder gar an Bollywood, sondern auch besonders an Österreich. Spätestens seit Stefan Ruzowitzkys Oskar für Die Fälscher als bester fremdsprachiger Film ist auch dem Filmleien bewusst geworden, dass Österreich Filme produzieren kann. Filme, die die Welt begeistern können.

Hoanzl und DerStandard haben das begriffen und die DVD Reihe 'Der österreichische Film' ins Leben gerufen. Bis vor kurzem bestand sie aus 100 Klassikern quer durch die österreichische Filmgeschichte, im September kamen nun 25 weitere in die Liga der außergewöhnlichen Österreichfilme.

Ich finde, dass unser kleines Land doch viel Kultur birgt, sei es Theater, Musik oder eben der Film. Deswegen versuch ich mich in meinem Blog auf dieses Thema einzuschießen. Momentaner Fokus auf den Film, besonders die Reihe 'Der österreichische Film' Standard Edition.